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Take the Money and run …

Ich dachte ja eigentlich, ich hätte schon so ziemlich alles gesehen. Nach meinen langen erfahrungsreichen Jahren im Vertrieb und im Recruiting meinte ich an sich, mir wäre kaum etwas fremd. Doch manche Headlines verschlagen auch mir die Sprache.

 

Amazon chief Jeff BezosPay to Quit

Wie diese hier: „Amazon-Boss Bezos zahlt unmotivierten Mitarbeitern 5000 US-Dollar, damit sie kündigen“. Artikel lesen

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Was kann der Hintergrund einer solch irrwitzigen Maßnahme sein? Nun, das Projekt „Pay to Quit“ soll dafür sorgen, dass die Mitarbeiter sich darüber Gedanken machen, ob sie wirklich bei Amazon bleiben wollen. Es soll jenen, die sehr wenig motiviert sind, den letztnotwendigen Anstoß geben, sich anderweitig nach einem Job umzusehen.

Was ich davon halte? Nichts. Absolut nichts. Das kann und wird nicht funktionieren. Weil diese Vorgangsweise nämlich wie ein Schuss nach hinten wirken wird. Die Mitarbeiter, die High Performer sind und merken, dass Amazon eventuell nicht mehr das richtige Umfeld für sie darstellt, die gehen sowieso, und zwar rasch. Wenn diese Menschen leisten wollen, dann tun sie das auch – eben woanders. Man verliert also mit Sicherheit sehr rasch sehr viele ausgezeichnete Mitarbeiter und muss sie durch dieses Programm auch noch bezahlen bei ihrem Abgang. Mitarbeiter, die unfähiger und träger sind, nicht so leicht vermittelbar also, werden sich auch durch maximal US-Dollar 5.000,– (die Höhe hängt von der Betriebszugehörigkeit ab) nicht in Versuchung führen lassen, einen wenn auch ungeliebten, aber doch sicheren Job aufzugeben. Das Ergebnis: Die Guten sind weg, die – sagen wir mal – mittelmäßigen bis wirklich schlechten Leute bleiben. Was das langfristig für ein Unternehmen bedeutet, brauche ich nicht im Detail auszumalen.

Wie ich schon in meinem Statement zu dieser Causa im Kurier sage: „Jeff Bezos könnte sich das Geld sparen, wenn er dafür sorgt, seine Mitarbeiter nicht zu demotivieren“. Ja, das ist die Aufgabe von echten Leadern, ihre Teams selber an Board zu holen, sich um sie zu kümmern, sie zu entwickeln und sie vor allem für das Unternehmen zu begeistern, sie zu motivieren, sich eins mit dem Unternehmen zu fühlen. Echte Leader, die so agieren, brauchen sich keine Gedanken über „Pay to Quit“ Programme zu machen. Diese stehen immer mit Freude vor ihren Teams und ziehen mit diesen an einem Strang.

Wer lernen will, wie das geht, den begrüße ich mit Freude in meinem nächsten Seminar „ONBOARDING for Success“ am 10. Mai 2015.

Ihr

Harald Psaridis

PS: Haben Sie sich schon meine neue App für iPhone und iPad heruntergeladen?

 

Quelle: Kurier, Samstag, 26. April 2014

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1 Comment

  1. 3. Mai 2014 at 7:25 — Antworten

    Lieber Harald Psaridis,

    der Fisch stinkt immer vom Kopf, und bei Amazon wundert man sich bald über gar nichts mehr. Große Fluktuation = schlechte Mitarbeiter- und Unternehmensführung.

    Mit den besten mentalen Erfolgsgrüssen,
    Swen-William Bormann 😉 Wenn Du es träumen kannst, dann kannst Du es auch: „Einfach tun“!

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