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Warum Sie diese Frage im Recruiting-Gespräch nicht hören sollten

Bewerbungsgespraech

Falle Facebook

Sabine Ebersbach befindet sich in einem Vorstellungsgespräch. Die 24jährige hat eben Ihr Studium der BWL abgeschlossen und hat nun einen ersten Termin bei ihrem Traumunternehmen im Automobilbereich ergattert.

Sie war zu Beginn des Gesprächs etwas nervös, fühlt sich nun aber sicherer und sicherer. Recruiter Hans Bayersbronn scheint soweit ganz freundlich gesinnt. Er stellt all jene Fragen, die Sabine von einem derartigen Gespräch erwartet hat. Sie ist bestens darauf vorbereitet, kann alle gängigen Stolpersteine wie „wo sehen Sie sich in 5 Jahren“, „warum unser Unternehmen“, „was sind Ihre Stärken und Schwächen“ souverän umschiffen. Hans Bayersbronn scheint beeindruckt und meint „das klingt alles sehr gut, wann können Sie für die zweite Runde wiederkommen, um Ihren potentiellen direkten Vorgesetzten kennenzulernen?“. Bingo, triumphiert Sabine innerlich und zückt Ihren Kalender.

„Da wäre allerdings noch eine Sache …“, klingt die auf einmal nicht mehr ganz so freundliche Stimme Ihres Gesprächspartners an ihr Ohr. „Können Sie mir erklären, warum Sie es zulassen, dass Sie oben ohne und mit einer Bierflasche in der Hand in einer Gruppe von anderen auf einem Facebook-Bild erscheinen?“. Sabines Hand erstarrt auf dem Weg zur Handtasche in der Luft. Ihre Gesichtszüge frieren ein. „Argh, uhm, uhm .. „ kann sie nur mehr artikulieren.

 

Kennen Sie sich im Internet

Um es kurz zu machen, aus der zweiten Runde wurde nichts. Aus zwei Gründen: Sabine hatte sich um einen Job in der Marketingabteilung beworben. Und sie konnte dieses Foto nicht erklären, sie wusste gar nichts davon. Jemand hatte sie auf diesem Bild markiert. Weil sie selber sehr selten auf Facebook war und ihr Profil nicht pflegte bzw. gewisse Funktionen der Privatsphäre nicht unterbunden hatte, war ihr nicht bewusst, was über sie im Netz zu sehen war. Ich denke, dass sie durchaus noch Chancen auf den Job gehabt hätte, wenn sie eine vernünftige Erklärung hätte liefern können, oder einfach cool gesagt hätte „das war eben ein Teil meiner Jugend, den will ich nicht verstecken“. Ich denke, der Deal-Breaker war das Nicht-Wissen bei jemandem, der im Marketing arbeiten will. Es zeigt eine gewisse Verantwortungslosigkeit sich selber gegenüber. Ein gnadenloser Recruiter schließt daraus zu Recht auf das berufliche Vorgehen. 2013 und darüber hinaus ist das fatal.

 

My Card 02Social Network als Visitenkarte

Wieder einmal ein Beweis, Recruiting geht heute anders! Wir sind transparenter denn je und haben die Verpflichtung, jederzeit zu wissen, was auf unseren diversen Profilen im Netz vor sich geht. Denn laut diesem kürzlichen Beitrag http://www.salzburg.com/nachrichten/rubriken/bestestellen/karriere-nachrichten/sn/artikel/internet-entscheidend-fuer-job-64590/

in den Salzburger Nachrichten, „Internet ist entscheiden für den Job!“ suchen mehr als die Hälft der Personalverantwortlichen im Internet nach weiteren Infos über die Bewerber.

Laut der Studie des Forschungsinstituts MAKAM informieren sich bereits 45 % der Personaler auf Facebook, 21 % auf Xing. Ich kann also allen Bewerbern jeder hierarchischen Rangordnung nur raten, sich selber zu googlen, die Resultate genau anzusehen und gegebenenfalls zu handeln. Dasselbe gilt für Facebook. Ich denke, dass auch bei Kandidaten für Führungspositionen von HR-Seite nachgesehen wird, was eine online-Recherche ergibt. Noch nicht alle Unternehmen tun es, aber immer mehr. Es ist auch ihr Recht, sich zu informieren. Auch ich habe immer alle Informationsquellen genutzt, um über High Potentials so viel wie möglich zu erfahren. Und nun der ultimative Tipp des Leader-Machers: Wenn Sie wissen, dass Ihre Profile höchstwahrscheinlich angesehen werden, warum diese nicht so „füttern“, dass es mehr Argumente für Sie statt gegen Sie gibt? Wir können schließlich alles steuern …

 

Ihr Harald Psaridis

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