LeadershipTeamführung

Verwalten statt führen: Wir arbeiten 91 Tage umsonst!

Schlecht wie schon lange nicht fällt die diesjährige Studie zur heimischen Arbeitsproduktivität von Czipin Consulting aus.

Der Grund liegt unter anderem darin, dass Manager den größten Teil ihrer Zeit mit administrativen Tätigkeiten verschwenden und nur 5 Prozent für proaktive Führung verwenden.

Die Arbeitsproduktivität ist in Österreich seit Beginn der

90er-Jahre deutlich gestiegen. Das untermauern die Zahlen der Czipin-Studien seit 1992. Damals errechnete man eine Arbeitsproduktivität von 51 Prozent. Umgekehrt ausgedrückt, 49 Prozent der Arbeitszeit von unselbstständigen Mitarbeitern wurden im Schnitt unproduktiv verbracht.

Positiver Trend durchbrochen

Dieser positive Trend hat sich nun allerdings umgekehrt. Für 2009 erhebt die Studie eine Zahl von 91 unprduktiven Arbeitstagen. Umgelegt auf die Berechnungsgrundlage von 220 Arbeitstagen ergibt sich damit ein Anteil von 41 Prozent, die als unproduktiv ausfallen. Damit wird wieder der Wert aus dem Jahr 1998 erreicht. „Rückläufige Werte bedeuten, dass der Vorteil des Standorts Gefahr läuft, verloren zu gehen“, warnt Czipin in diesem Zusammenhang.

Management-Defizite

Die unproduktive Arbeitszeit ist für die Experten jedoch nur ein Symptom, die Gründe werden woanders geortet und die Studienautoren nehmen sich kein Blatt vor den Mund. „Ganz eindeutig ist die mangelnde Produktivität mit Mangel an Managementqualität zu benennen“, so Manging Partner Werner Girth.

Auch hier sprechen die Zahlen eine eindeutige Sprache.

Jeweils gut 50 bzw. 14 Tage entfallen auf mangelnde Planung und Steuerung sowie mangelnde Führung und Aufsicht.

In Summe werden damit mehr als zwei Drittel des gesamten Produktivitätsausfalls nur durch diese beiden Gründe verursacht.

Hinzu kommt, dass gerade die durch den Bereich der Planung und Steuerung verursachten unproduktiven Tage im Jahresabstand deutlich um gut 15 Prozent von 44,3 auf 50,1 gestiegen sind.

Quelle: Wirtschaftsblatt 16.1.2010

Ran an den Mitarbeiter

Die Problematik kann aber auch als Chance verstanden werden.

„Das größte und eigentlich umstandslos zu hebende Verbesserungspotenzial in Österreichs Unternehmen findet sich in der Managementebene“, so die Analyse.

Auch die Stellschrauben für Veränderungen werden genannt.

„Nur 5 Prozent der Zeit werden mit proaktiver Führung verbracht“, hebt Czipin hervor.

Umgekehrt verbringt eine durchschnittliche Führungskraft aus dem mittleren und unteren Management mehr als vier Fünftel ihrer Arbeitszeit (81 %) mit Aktivitäten, die nichts mit Mitarbeiterführung zu tun haben.

Fast die Hälfte (nämlich 44 % der Zeit) wird für administrative Tätigkeiten verwendet, 20 % des Tages ist die Führungskraft mit Arbeiten beschäftigt, die auch ein Kollege bzw. Mitarbeiter erledigen könnte (Selbstarbeit).

Übrig bleibt damit ein Rest von nur 19 % der Zeit, in denen Führung wirklich „stattfindet“, in Form von pro- und reaktiver Führung sowie als Training und Coaching.

Zwei Jahre zuvor waren es noch 21 Prozent gewesen.

 Die Experten fordern, diese Rechnung quasi auf den Kopf zu stellen.So viel Zeit wie möglich sollte den Mitarbeitern gewidmet werden.

Dazu muss allerdings auch das Top-Management alle Führungsebenen auf die Strategien, Ziele und deren Umsetzung samt Kontrolle einschwören.

Denn viele Team- und Abteilungsleiter haben die Tendenz, sich nicht mit den Mitarbeitern zu beschäftigen und stattdessen die „Flucht hinter den Computer“ anzutreten, so die Berater.

Milliardenpotenzial

Ein Unternehmen, das diesen Trend durchbricht, kann viel gewinnen.

Einen Produktivitätssprung von 10 bis 15 Prozentpunkten hält Czipin für durchaus realistisch.

In Geld ausgedrückt werden in Österreich rund 30 Milliarden Euro an Lohnsumme während der unproduktiven Arbeitszeiten „verbrannt“. „Zwischen 8 und 12 Milliarden sind meiner Meinung anch kurzfristig rückholbar“, zeigt Alois Czipin das Potenzial auf und ergänzt: „Produktivität ist die einzige Basis, für weiter steigenden nachhaltigen Wohlstand des Landes.“

Österreichs Unternehmen brauchen demzufolge also mehr Führungskräfte mit Leadership Fähigkeiten und weniger Führungskräfte mit Manager Fähigkeiten.

 Peter F.Drucker hat den Unterschied treffend formuliert:

„Management is doing things right; leadership is doing the right things.“

…an ein einer anderen Stelle hat er es so formuliert:

 

Ein Manager managt und verwaltet Sachen und Systeme, ein operativer Leader führt Menschen !

Mehr Infos:  http://tinyurl.com/Leadership-Company-on-Facebook

 

 

 

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